Rückenschmerzen trotz Training: Ursachen, Prävention und Übungen

Rückenschmerzen trotz Training: Ursachen, Prävention und Übungen

Rückenschmerzen sind ein häufiges Problem, das sogar bei regelmäßig trainierenden Menschen auftreten kann. Dabei ist der Rücken eine komplexe Struktur aus Muskeln, Bändern, Sehnen, Bandscheiben und Knochen, die zusammenspielen, um den Körper zu stützen und Bewegungen zu ermöglichen. Schmerzen können in unterschiedlichen Bereichen des Rückens auftreten und vielfältige Ursachen haben. Besonders oft betroffen sind der obere und der untere Rücken. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die verschiedenen Formen von Rückenschmerzen, warum sie auftreten, welche Rolle Sport dabei spielt und welche Übungen helfen können, den Rücken zu stärken und Schmerzen zu reduzieren. Ein kleiner Trainingsplan am Ende zeigt praktische Schritte zur Linderung und Vorbeugung.

Frau hat Rückenschmerzen



Unterschiedliche Rückenschmerzen: Oberer Rücken vs. Unterer Rücken

Oberer Rücken: Merkmale und Ursachen

Schmerzen im oberen Rücken (zwischen den Schulterblättern bis hinauf zum Nacken) sind weniger verbreitet als Schmerzen im unteren Rücken, aber häufig genauso belastend. Der obere Rücken wird von großen Muskeln wie dem Trapezmuskel und den Schulterblattmuskeln stabilisiert und unterstützt. Diese Muskeln sind bei einer aufrechten Haltung und bei der Bewegung des Kopfes und der Schultern beteiligt. Schmerzen in diesem Bereich können durch Verspannungen entstehen, die oft mit langem Sitzen und einer schlechten Körperhaltung in Verbindung stehen. Eine krumme Haltung, etwa beim Arbeiten am Computer, kann die Muskeln im oberen Rücken überlasten, was oft zu Verspannungen und Schmerzen führt.

Auch Stress ist ein häufiger Faktor, der sich im oberen Rücken durch Verspannungen und Schmerzen zeigt. Bei chronischer Anspannung werden Stresshormone freigesetzt, die die Muskeln verkrampfen und so eine Schmerzspirale in Gang setzen können.

Unterer Rücken: Merkmale und Ursachen

Der untere Rücken ist besonders anfällig für Schmerzen, da er eine tragende Rolle für den gesamten Körper spielt. Der Bereich umfasst Muskeln wie den Rückenstrecker (Erector spinae) und unterstützt das Becken und die Wirbelsäule. Eine schwache Muskulatur in diesem Bereich erhöht das Risiko für Überlastungen und Fehlhaltungen, die zu Schmerzen führen können.

Fehlende Rumpfstabilität oder schwache Bauchmuskeln erhöhen die Last auf den unteren Rücken. Tätigkeiten wie Heben, Bücken oder langes Sitzen belasten diesen Bereich zusätzlich und können Schmerzen verursachen, die sich bis in die Beine ziehen. Häufige Ursachen für Schmerzen im unteren Rücken sind eine schwache Muskulatur, aber auch Bandscheibenprobleme, die oft durch falsches Heben schwerer Lasten oder ungesunde Bewegungsmuster entstehen.

Von was kommen Rückenschmerzen?

Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Eine Kombination aus physischen und psychischen Faktoren führt oft zu Beschwerden im Rücken. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  1. Schlechte Körperhaltung: Eine dauerhaft schlechte Haltung, etwa durch langes Sitzen oder Arbeiten am Bildschirm, kann die Rückenmuskulatur überlasten. Dies führt zu einer ungleichmäßigen Belastung der Muskeln und kann langfristig zu chronischen Schmerzen führen.

  2. Schwache Rumpfmuskulatur: Die Rumpfmuskulatur spielt eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung der Wirbelsäule. Schwache Bauch- und Rückenmuskeln erhöhen das Risiko für Schmerzen, da der Körper schneller ermüdet und die Stabilität nachlässt.

  3. Bewegungsmangel: Ein inaktiver Lebensstil schwächt die Muskulatur und macht den Rücken anfälliger für Schmerzen. Bewegung ist wichtig, um die Durchblutung und Nährstoffversorgung der Muskeln zu fördern, was Verspannungen vorbeugen kann.

  4. Überbeanspruchung: Ein zu intensives oder unsachgemäßes Training, wie das falsche Ausführen von Übungen, kann die Rückenmuskulatur reizen und Schmerzen verursachen. Eine ausgeglichene Trainingsintensität ist entscheidend, um den Rücken nicht zu überlasten.

  5. Stress und psychische Belastungen: Psychischer Stress kann zu muskulären Verspannungen und damit zu Rückenschmerzen führen. Der Körper setzt Stresshormone frei, die die Muskeln verkrampfen lassen, besonders im oberen Rücken.

  6. Fehlbelastungen und falsche Bewegungsmuster: Unsachgemäßes Heben oder Bücken belastet den Rücken und führt zu Fehlstellungen, die Schmerzen verursachen. Besonders die Lendenwirbelsäule ist von solchen Fehlbelastungen betroffen.

    Mann macht Supermann Übung zur Vorbeugung von Rückenschmerzen


Hilft Sport gegen Rückenschmerzen?

Ja, Sport kann gezielt gegen Rückenschmerzen helfen. Bewegung fördert die Durchblutung der Muskeln und verbessert ihre Flexibilität und Kraft, was das Risiko für Rückenschmerzen verringern kann. Ein gezieltes Training der Rumpfmuskulatur (Core) stärkt den gesamten Rücken und unterstützt eine gesunde Körperhaltung. Sportarten wie Schwimmen, Yoga und Pilates fördern eine sanfte und gleichzeitig kräftigende Bewegung, die die Muskulatur stärkt und Verspannungen lösen kann. Wichtig ist jedoch, die Übungen korrekt auszuführen und auf den eigenen Körper zu achten, um Überlastungen zu vermeiden.

Welche Übungen sind speziell gut bei Rückenschmerzen?

1. Katzen-Kuh-Bewegung

Die Katzen-Kuh-Übung ist eine sanfte Mobilisationsübung für die Wirbelsäule. Sie lockert Verspannungen und verbessert die Beweglichkeit. Im Vierfüßlerstand wechselt man zwischen einem runden Rücken („Katze“) und einem leichten Hohlkreuz („Kuh“), was die Wirbelsäule geschmeidiger macht.

2. Planks (Unterarmstütz)

Der Plank stärkt die Rumpfmuskulatur und stützt die Wirbelsäule. Wichtig ist, dass der Körper in einer geraden Linie bleibt und die Bauchmuskulatur angespannt ist, um die Stabilität zu fördern.

3. Superman

Diese Übung kräftigt den unteren Rücken und fördert die Streckkraft der Wirbelsäule. Leg dich auf den Bauch und hebe Arme und Beine gleichzeitig an, als würdest du fliegen. Halte die Position kurz und kehre in die Ausgangsposition zurück.

4. Brücke

Die Brückenübung stärkt die Gesäß- und untere Rückenmuskulatur. Lege dich auf den Rücken, winkle die Beine an und hebe das Becken an, bis der Körper von den Knien bis zu den Schultern eine gerade Linie bildet. Diese Übung stabilisiert den unteren Rücken und hilft bei Schmerzen in der Lendenwirbelsäule.

5. Rückenstrecker mit Gymnastikball

Diese Übung hilft, die Stabilität im unteren Rücken zu fördern und Verspannungen zu lösen. Setze dich auf den Gymnastikball und lehne dich langsam nach hinten, bis du eine Dehnung im Rücken spürst.

Frau stabilisiert ihren Rücken



Trainingsplan gegen Rückenschmerzen

Ein einfacher Trainingsplan zur Stärkung des Rückens und zur Reduzierung von Schmerzen könnte folgendermaßen aussehen:

Tag 1: Mobilisation & Rumpfstabilität

  • Katzen-Kuh-Bewegung: 2 Minuten
  • Seitstütz: 3 x 20 Sekunden pro Seite
  • Plank: 3 x 30 Sekunden

Tag 2: Kräftigung des unteren Rückens

  • Superman: 3 x 10 Wiederholungen
  • Brücke: 3 x 12 Wiederholungen
  • Rückenstrecker: 3 x 15 Wiederholungen

Tag 3: Ganzkörper-Mobilisation

  • Dehnübungen für Rücken und Oberschenkel: 2 Minuten pro Seite
  • Rotation der Wirbelsäule im Sitzen: 2 x 30 Sekunden pro Seite
  • Beinheben im Liegen: 3 x 10 Wiederholungen

Fazit

Rückenschmerzen können vielseitige Ursachen haben, aber Bewegung und gezieltes Training sind wirksame Methoden, um die Schmerzen zu lindern und vorzubeugen. Ein regelmäßiges, ausgewogenes Training, das die Rumpfmuskulatur stärkt und gleichzeitig für Beweglichkeit sorgt, kann langfristig helfen, die Schmerzen zu reduzieren und die Rückenstabilität zu fördern.

Zurück zum Blog